Geschlechtergerechtigkeit im Kultur- und Medienbereich soll ein Kernthema der kulturpolitischen Agenda in der kommenden Legislaturperiode werden.
Berlin, den 18.07.2017.
Im Juni 2016 wurde die Studie „Frauen in Kultur und Medien“ des Deutschen Kulturrates im Bundeskanzleramt vorgestellt. Diese Studie stieß auf eine sehr breite, positive Resonanz. Von verschiedenen Seiten wurde begrüßt, dass nach einem langen Zeitraum fundierte Daten zur Repräsentanz von Frauen in Kultur und Medien vorgelegt wurden. Die Studie löste vielfältige Diskussionen in Verbänden, in der Politik und in den Medien aus.
Kulturstaatsministerin Monika Grütters MdB (BKM) kündigte bei der Vorstellung der Studie die Einrichtung eines Runden Tisches an, der sie bei den weiteren Schritten im Umgang mit der Studie beraten soll. Dieser hochkarätig besetzte Runde Tisch tagte erstmals im Dezember 2016. Der ersten Sitzung schlossen sich spartenspezifische Treffen an. Im März 2017 wurden die Ergebnisse am Runden Tischs zusammengetragen.
Gestern Abend stellte Kulturstaatsministerin Monika Grütters im Bundeskanzleramt weitere Schritte und Maßnahmen vor, um mehr Geschlechtergerechtigkeit im Kultur und Medienbereich zu erreichen. Zu den Maßnahmen gehört unter anderem die Einrichtung des „Projektbüros Frauen in Kultur und Medien“ beim Deutschen Kulturrat.
Das neue Projektbüro Frauen in Kultur und Medien des Deutschen Kulturrates zielt darauf ab, den Diskurs zur Geschlechtergerechtigkeit im Kultur- und Medienbereich zu unterstützen und mit der Umsetzung konkreter Maßnahmen zu unterlegen. Dabei wird an die Arbeit des Runden Tischs „Frauen in Kultur und Medien“ der Kulturstaatsministerin angeknüpft und die Arbeit um weitere Elemente ergänzt. Das Projekt wird einen Schwerpunkt auf Geschlechtergerechtigkeit in der Kultur- und Kreativwirtschaft legen.
Die einzelnen Module sollen zur Qualifizierung von Frauen in der Kultur- und Kreativwirtschaft und zur Verbesserung der nationalen und internationalen Wahrnehmung und Vermarktung ihrer Werke beitragen. Insbesondere sollen solche Problemstellungen adressiert werden, die sich konkret aus dem künstlerischen Bereich und den Besonderheiten des künstlerischen und kulturellen Schaffens ergeben. Das Vorhaben ist auf drei Jahre angelegt, so dass in der Mitte der kommenden Wahlperiode eine Bilanz gezogen werden kann. Die Arbeit des Büros startet im September 2017.
Das Vorhaben des Deutschen Kulturrates stützt sich auf folgende Module:
- Einrichtung eines Projektbüros „Frauen in Kultur und Medien“, das die nachfolgenden Module koordiniert, erarbeitet und begleitet
- Einrichtung eines Ausschusses Geschlechtergerechtigkeit beim Deutschen Kulturrat
- Fortentwicklung des Runden Tischs „Frauen in Kultur und Medien“ der Kulturstaatsministerin durch Austausch und operative Maßnahmen
- Erstellung von Datenreports
- Erstellung von Dossiers
- Betreuung und Umsetzung des BKM-Mentoring-Programms
- Prüfung und Diskussion weiterer Vorschläge für Geschlechtergerechtigkeit in Kultur und Medien
Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Geschlechtergerechtigkeit im Kultur und Medienbereich zu erreichen, ist eine wichtige kulturpolitische Herausforderung. Wir freuen uns, dass nach der Veröffentlichung unserer Studie im letzten Jahr jetzt der nächste Schritt erreicht werden könnte. Mit dem Projektbüro „Frauen in Kultur und Medien“ werden wir die kulturpolitische Diskussion professionell weiterführen können. Wir werden regelmäßig Datenreports zur Ergänzung unserer Studie vorlegen und ein Mentoring-Programm für Frauen im Kultur und Medienbereich aufbauen. Wir werden bei den Abgeordneten im neugewählten Bundestag und bei der neuen Bundesregierung darauf drängen, dass Geschlechtergerechtigkeit im Kultur- und Medienbereich ein Kernthema der kulturpolitischen Agenda in der kommenden Legislaturperiode wird.“