Nan Goldin (*1953) wurde von Monopol – Magazin für Kunst und Leben auf Platz 1 der 100 einflussreichsten Persönlichkeiten aus der Kunstwelt gewählt. Thematisch widmet sich die US-amerikanische Fotografin auf einer sehr persönlichen Ebene den Bereichen Sex, Drogen, Gewalt und Tod. Unmittelbar und unverstellt wirken ihre Porträtaufnahmen, die häufig ihr nahestehende Personen oder sie selbst zeigen.
Erfolgreich ist die Künstlerin nicht nur in der Fotografie, sondern ebenso als Aktivistin mit ihrem ergebnisreichen Protest gegen die Familie Sackler. Den Mäzenaten, die Eigentümer der Firma Purdue Pharma und dadurch wirtschaftlich verstrickt in die Opioid-Epidemie in den USA sind, wird eine Verharmlosung des Medikaments Oxycontin vorgeworfen. Goldin initiierte Proteste an verschiedenen Museen, z.B. dem New Yorker Guggenheim oder der National Gallery in London, sodass diese auf Schenkungen und Stiftungen der Familie verzichteten.
Goldin ist ebenfalls Preisträgerin des Käthe-Kollwitz-Preises 2022 der Akademie der Künste, war auf der Hauptausstellung der Kunstbiennale von Venedig prominent vertreten und gerade eröffnete eine Retrospektive ihres Werkes im Moderna Museet in Stockholm.
Anne Lisa Martin