SPOTLIGHT
UN/SEEN – innovative Frauen im Grafik-Design 1865–1919 & heute
Projektleitung: Prof. Dr. Petra Eisele, Prof. Dr. Isabel Naegele
Art des Projekts: BMBF-Forschungsprojekt
Projektlaufzeit: 10/2022–10/2025
Ziel des Projekts: Förderung der Sichtbarkeit von Frauen im Grafik-Design
Finanzierung: Bundesministerium für Forschung und Bildung (BMBF)
Kooperationspartner*in: Metavorhaben Innovative Frauen im Fokus
1. Ausgangslage
Frauen sind in der Designgeschichtsschreibung nur marginal vertreten. Zudem fokussiert sich insbesondere deutsche Designgeschichtsschreibung auf Produkt-Design. Damit werden die (historischen) Leistungen von Frauen im Grafik-Design doppelt ausgegrenzt
2. Fragestellungen und Ziele
Das Forschungsprojekt recherchiert die Leistungen von Frauen im Grafik-Design sowie in der Typografie und macht sie breitenwirksam sichtbar. Ziel ist es, heutigen Designer*innen neue Perspektiven bezogen auf ihre eigene Geschichte sowie neue Identifikationsfiguren anzubieten.
3. Methoden und Arbeitsschritte
Der historische Teil nimmt die frühen Emanzipationsbestrebungen vor dem Bauhaus in den Blick. Recherchiert werden Biografien und originale Gestaltungsbeispiele in historischen Publikationen sowie in Sammlungen und Nachlässen im Bereich Plakat-, Buch-, Magazin- oder Schriftgestaltung, um bislang unbekannte Namen finden bzw. biografische Details ergänzen zu können. Bis Ende der Laufzeit ist eine umfangreiche Publikation mit circa 280 Kurzbiografien, zahlreichen Aufsätzen von Expertinnen und Experten und umfangreichen Abbildungen von bisher unbekannten Gestaltungsbeispielen geplant.
4. Besonderheiten des Projekts
Das Projekt ist zweigeteilt: Der aktuelle Teil macht durch ein hybrides Around-the-World-Symposium, das mit Stationen in allen Kontinenten einmal um die Welt reist, die vorbildlichen gestalterischen Leistungen von heutigen Typografinnen und Type-Designerinnen weltweit sichtbar.
Der historische Teil setzt auf breitenwirksame Sichtbarmachung: Neue Einträge und Ergänzung bestehender Wikipedia-Einträge machen Gebrauchsgrafikerinnen weltweit abrufbar. Ein Instagram–Account begleitet die Recherche und bildet das institutionelle Netzwerk ab, eine umfangreiche Projektwebsite auf Deutsch und Englisch kommuniziert Aktivitäten und über 280 Biografien international. Sie dient als Recherchetool für zukünftige Forschungen.
5. Erkenntnisse aus dem Projekt? Was ist erforderlich, um Geschlechtergerechtigkeit in Ihrem Wirkungsfeld zu fördern?
Die Marginalisierung der Leistungen von Frauen fand nicht nur historisch statt. Vielmehr wird sie in der Geschichtsschreibung bis heute weitergetragen. Um das Selbstbild heutiger Designer*innen stärken zu können, arbeiten Projekte wie UN/SEEN diese Prozesse rezeptionskritisch auf.
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Abbildung: © UN/SEEN – Innovative Frauen im Grafik-Design 1865–1919 & heute