K(l)assensturz – Ein Abend über Ausschlüsse und soziale Herkunft im Kulturbetrieb
Ein Abend über Ausschlüsse und soziale Herkunft im Kulturbetrieb mit Dolmetschung in Deutsche Gebärdensprache (DGS). In Kooperation mit Diversity Arts Culture und kultur_formen.
An diesem Abend widmen sich vier Expert*innen mit drei Inputs der Frage, wie Klassenverhältnisse aufgebrochen und Ressourcen im Kulturbereich gerechter verteilt werden können.
- Input 1: Gürsoy Doğtaş „Ungleichheiten innerhalb der Arbeiter*innenklasse. Über die Ausstellung ‚Mehmet Berlin’de/Mehmet kam aus Anatolien‘ von 1975.“
- Input 2: Petja Dimitrova „Diversity unter Eliten. Klassismus, Grenzregime und Kämpfe der Migration an der Kunstuniversität.“
- Input 3: Bahar Meriç und Silke Ballath „Künstlerische Berufsausbildung: Barrieren überwinden, Zugänge schaffen“
Der Kulturbereich ist prekär und unterfinanziert. Das ist oft der erste Gedanke, wenn es um Klassismus im Kulturbereich geht. Doch wer kann eine Karriere im Kulturbereich machen und sich darin behaupten? Unser hiesiges Verständnis von (Hoch-)Kultur ist auf ein bürgerliches Vorhaben des 19. Jahrhunderts im Kontext des europäischen Kolonialismus zurückzuführen: Bürger*innen etablierten in Abgrenzung zum Adel und zur Arbeiter*innenklasse eigene Kulturstätten. Gleichzeitig haben sich Arbeiter*innen und Armutsbetroffene Räume und kulturelle Ausdrucksformen jenseits des öffentlich geförderten Kulturbetriebs geschaffen. Diese werden bis heute zurückgedrängt, abgewertet und überschrieben.
Möchte man dieses System durchbrechen, braucht es Wissen darüber, wie Menschen diskriminiert werden und was man dagegen tun kann. Es braucht ebenfalls Wissen darüber, inwiefern soziale Herkunft bzw. die soziale und ökonomische Position mit strukturellen Ausgrenzungen und Abwertungen im Kulturbereich verbunden sind. Das Merkmal künstlerische Qualität wird dabei oft verwendet, um Ausschlüsse zu verstärken, anstatt vielfältigen Perspektiven Raum zu geben. Empowernde Ansätze kommen vor allem von marginalisierten Künstler*innen selbst, die auch Mehrfachdiskriminierung zum Thema machen. Diesen Perspektiven widmet sich das Dossier „Kunst kommt von Können?!“ – Klassismus im Kulturbetrieb“ von Diversity Arts Culture und kultur_formen.
Die Veranstaltung findet in Deutscher Lautsprache mit mit Dolmetschung in Deutscher Gebärdensprache statt.
Das Programm und weitere Informationen gibt es hier.