Körber-Stiftung | Female Futures: Mind the Gaps

4,31 Euro pro Arbeitsstunde verdienten Frauen in Deutschland im Jahr 2022 durchschnittlich weniger als Männer. Dieser sogenannte Gender Pay Gap ist ein deutliches Anzeichen dafür, dass wir beim Thema Gleichberechtigung noch längst nicht am Ziel sind.

Doch die signifikanten Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern finden sich auch in anderen Lebensbereichen: In die Sorgearbeit von Kindern und zu pflegenden Angehörigen investieren Frauen deutlich mehr Zeit als Männer – über 50 Prozent mehr. Zudem werden Frauen bei der Digitalisierung strukturell nicht ausreichend beteiligt, sie verfügen teilweise über weniger Kompetenzen im Umgang mit digitaler Technik, sind in den IT-Berufen unterrepräsentiert und werden durch den Einsatz von nicht-gendersensiblen Algorithmen auch im Bereich der künstlichen Intelligenz diskriminiert.

Was ist also zu tun, damit wir diese Lücken in den kommenden Generationen schließen, und wie kann die gesamte Gesellschaft davon profitieren?

Anlässlich des Weltfrauentages werfen wir einen detaillierten Blick auf die Gender Gaps in der Sorgearbeit, Digitalisierung und den Finanzen. Mit der Soziologin Christina Boll, der Digitalexpertin Francesca Schmidt und Laura Rauschnick vom Deutschen Gewerkschaftsbund diskutieren wir die Frage, wie wir die oftmals miteinander verwobenen Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern überwinden können. Es moderiert die Kulturwissenschaftlerin Sonja Eismann.

 

Über die Gästinnen

Christina Boll ist promovierte Ökonomin und habilitierte Soziologin. Sie leitet die Abteilung Familie und Familienpolitik am Deutschen Jugendinstitut, ist Privatdozentin an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Gastprofessorin für Volkswirtschaftslehre an der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit (HdBA). Ihre Forschungsschwerpunkte liegen an der Schnittstelle zwischen Familie und Arbeitsmarkt. Sie interessiert sich für die Verschränkungen von Familien- und Erwerbsbiografien, die Rolle staatlicher Anreize, Infrastrukturen und Dienste sowie resultierende Erwerbs- und Einkommensverläufe von Eltern und soziale Ungleichheit, insbesondere im Geschlechtervergleich.

Francesca Schmidt ist Gründungsmitglied und Vorständin bei netzforma* e.V. – Verein für feministische Netzpolitik und beschäftigt sich vor allem mit Fragen digitaler Gewalt, Dekolonisierung des Internets, Überwachung und Kontrolle, Algorithmen, künstliche Intelligenzen und deren sozionormativen Implikationen. Beruflich hat sie bis 2021 den netzpolitischen Schwerpunkt beim Gunda-Werner-Institut für Feminismus und Geschlechterdemokratie der Heinrich-Böll-Stiftung aufgebaut. Aktuell arbeitet sie zu ihren Themen in der Bundeszentrale für politische Bildung. Ihr Buch „Netzpolitik. Eine feministische Einführung“ ist 2020 im Barbara Budrich Verlag erschienen.

Laura Rauschnick ist die Leiterin des DGB-Projekts „Was verdient die Frau?“. Das Projekt setzt sich für die Stärkung der eigenen Existenzsicherung von Frauen ein und rückt den ganzen Lebens- und Erwerbsverlauf in den Fokus. Laura und ihre Kolleginnen sensibilisieren Frauen on- und offline und machen auf strukturelle Benachteiligungen aufmerksam: Gender Pay Gap, Geschlechterstereotype und die ungleiche Verteilung von Sorgearbeit. Die Gründe, warum Frauen oftmals keine eigene und langfristige Existenzsicherung haben, sind vielfältig.

Moderation

Sonja Eismann lebt mit ihrer Familie in Berlin und ist Mitgründerin und -herausgeberin des Missy Magazine. Als Kulturwissenschaftlerin und freie Journalistin schreibt, referiert, forscht und unterrichtet sie zu Themen rund um Feminismus und Popkultur.

 

Eine Veranstaltung der Reihe Female Futures.

Veranstaltung auch in deutscher Gebärdensprache
Anmeldung für Gehörlose erforderlich unter veranstaltungen@koerber-stiftung.de

 

Sie können Sich hier anmelden.

Zu der Veranstaltung wird es auch einen Livestream geben.
Der Livestream ist über die Anmeldeseite abrufbar.

 

 

 


Text: Körber Stiftung

Datum

Di 05 Mrz 2024
Vorbei!

Uhrzeit

19:00

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Veranstaltungsort

KörberForum
Kehrwieder 12, 20457 Hamburg
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