Ost*IWest*IFrau*• Literarisches Kabinett • Mit: Terézia Mora, Katja Kullmann, Chez Company und mikro-kit
Literaturfestival | Lesung, Gespräch, Performance, interaktive Installation
Eine transgenerationale und feministische Momentaufnahme: Was hat unser Frau*sein mit Ost und West zu tun? Auf der Bühne begegnen sich Schriftsteller:innen, die durch die DDR respektive die BRD geprägt wurden. Eine vielstimmige und je subjektive Betrachtung der ost-westdeutschen Geschichte. Von Prägungen und Zuschreibungen, erzählt anhand eigener Biografien und der eigenen Intimität. Mit neuen Texten und im Dialog.
18:00 Begrüßung
Franziska Hauser, Maren Wurster u. a.
18:30 Chez Nous – ein Talkformat mit Lesehappening
Chez Company | Gesine Danckwart, Sabrina Zwach
Gibt es das noch, diese Ost- und West-Vergangenheiten, diese Zuschreibungen und Lebensentwürfe? Wie sehen die Passant:innen in der Umgebung der Volksbühne bis zum Alexanderplatz die Sache mit der ost- und westdeutschen Frau? Wie sehen Gesine Danckwart und Sabrina Zwach das? Und warum konnte die Frage bisher nicht beantwortet werden?
Die Autorinnen und Theatermacherinnen Danckwart und Zwach, beide in Westdeutschland geboren, arbeiten gemeinsam an Interventionen, crossmedialen Installationen und partizipativen Stücken. Unter dem Namen „Chez Company“ beschäftigen sie sich mit ökologischen und feministischen Diskursen, Mobilität und Zukunftsvisionen. Sie schicken Avatare als Stellvertreter:innen in die Welt oder lesen kollektiv mit ihren Zuschauer:innen.
20:00 Lesungen und Gespräch:
Terézia Mora (Muna oder die Hälfte des Lebens) und Katja Kullmann (Stell dich nicht so an!)
Terézia Mora begegnet Katja Kullmann. 35 Jahre nach dem Mauerfall verknüpfen die Texte der 1971 in Sopron/Ungarn und 1970 in Bad Homburg geborenen Schriftstellerinnen das Intime mit dem Politischen. Wie prägt das Großwerden in verschiedenen Gesellschaftssystemen unsere Sexualität, unsere Mutter*schaft, die Liebe?
Katja Kullmann ist Essayistin und Erzählerin, sie erkundet soziales Statusgerangel, Geschlechterfragen und das weibliche Alleinleben. Für Ost*|West*|Frau* beginnt sie bei ihrer Hausfrau-Mutter und versucht der eigenen Westfrauenhaftigkeit auf die Spur zu kommen: ihrem unbedingten Willen nach größtmöglicher Autonomie, insbesondere von männlichen Partnern.
Terézia Mora, mit dem Deutschen Buchpreis, dem Ingeborg-Bachmann-Preis und dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet, antwortet Kullmann mit ihrem Roman Muna oder die Hälfte des Lebens, mit der Geschichte einer Frau, die in der DDR groß wird und sich in einer fatalen Abhängigkeit zu einem Mann verliert.
22:00 GESTALTEN – Interaktive Installation
In Anwesenheit von mikro-kit | Magali Tosato, Larissa Jenne, Benjamin Dimitrow
Eine Kittelschürze aus Jeansstoff, drei rote Haselnüsse, eine Packung „Antiwunschkind-Pille“, ein pelzüberzogener Stempel … Mit ihrer interaktiven Installation lädt das Künstler:innen-Kollektiv mikro-kit über die gesamte Festivalzeit dazu ein, sich von solchen Zwischenobjekten inspirieren zu lassen, Erinnerungen nachzugehen und selbst zu erzählen, zu schreiben und in den Austausch zu treten. Entstehende Texte und Fragmente werden als Collage im Rahmen des Festivals präsentiert.
mikro-kit vereint franko-schweizer und Berliner Künstler:innen. Ihre Arbeitsweise ist mehrsprachig, kollektiv und von dem Anspruch geprägt, einen multiperspektivischen Blick auf die Welt zu werfen.
Durchgängig: Nagel- und Tattoo-Salon Ost-West
Sascha Silberstein
Was hat dich geprägt? Im diesem Studio kannst du deine Prägung wählen. Lass dir Motive, Symbole, Kennzeichen auf Fingernägel, Handrücken, Stirn tätowieren, kleben, malen und zeig dir, wer du bist, warst und wirst.
Text: Volksbühne Berlin
Das Programm zum 9. März finden Sie hier, das Programm zum 10. März ist unter diesem Link abrufbar.