VALIE EXPORT im Gespräch mit Sabine Breitwieser
Kunst im Kontext #55
In eigenen Worten
VALIE EXPORT im Gespräch mit Sabine Breitwieser
Montag, 22. Mai 2023, 18 Uhr im Kino des Museum Ludwig
Wir bitten um Ihre Anmeldung. Der Eintritt ist frei.
VALIE EXPORT (*1940 in Linz, Österreich) gilt als Ikone und Pionierin konzeptueller Medien-, Film- und Performancekunst. Ihre häufig provokanten und radikalen Installationen, Filme und Aktionen stellen die gesellschaftliche und mediale Konstruktion weiblicher Körper und Identität in den Mittelpunkt. Zentrale feministische, sozial- und institutionskritische Fragestellungen verhandelt VALIE EXPORT auch in zahlreichen Texten. Einen Großteil dieser Texte hat das Museum Ludwig in diesem Jahr erstmals gebündelt herausgegeben. Der erste Band der neuen Schriftenreihe „In eigenen Worten“ versammelt theoretische Essays, Vorträge, Ausstellungskonzepte, Gedichte, Notizen und Interviews aus den Jahren 1967–2020. Anlässlich der Veröffentlichung spricht VALIE EXPORT mit der Autorin und Kuratorin Sabine Breitwieser im Museum Ludwig über ihre künstlerische und theoretische
Arbeit.
Die Initiative „Perlensucher am Museum Ludwig“ der Gesellschaft für Moderne Kunst hat 2015 die Vitrine TAPP und TASTKINO (1968/69) für das Museum Ludwig erworben. Sie ergänzt seitdem das bereits in der Sammlung vorhandene Foto und Video von VALIE EXPORT’s gleichnamiger Performance.
VALIE EXPORT
(*1940 in Linz, Österreich) lebt und arbeitet in Wien, wo sie schon in den 1960er Jahren Textildesign studierte. Seit 1968 wurden ihre Arbeiten in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen international gezeigt, z. B. im Centre Georges Pompidou, Paris, im Museum of Modern Art, New York, in der Tate Modern, London, im Stedelijk Museum Amsterdam, im MUMOK, Wien sowie dem Shanghai Art Museum. 1977 und 2007 nahm VALIE EXPORT an der documenta in Kassel teil. 1980 vertrat sie neben Maria Lassnig Österreich auf der Biennale in Venedig. Die Künstlerin lehrte als Professorin an verschiedenen Kunsthochschulen, so etwa an der University of Wisconsin-Milwaukee (1989–92), an der Universität der Künste in Berlin (1991–1995) und der Kunsthochschule für Medien in Köln (1995–2005). VALIE EXPORT hat eine Reihe von Auszeichnungen erhalten, darunter 1997 den Gabriele Münter Preis, den Oskar-Kokoschka-Preis 2000, den Yoko Ono Lennon Courage Award for the Arts 2014 und den Roswitha Haftmann-Preis für ihr Lebenswerk 2019.
Im Jahr 2022 wurde ihr das Große Silberne Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich und der Max-Beckmann-Preis der Stadt Frankfurt a.M. verliehen. Im Jahr 2015 erwarb die Stadt Linz das VALIE EXPORT Archiv zur Gründung des „VALIE EXPORT Center“, einer internationalen Forschungsstätte für Medien- und Performancekunst.
SABINE BREITWIESER
ist eine international tätige, unabhängige Kunstwissenschaftlerin, Kuratorin und langjährige Museumsexpertin und lebt derzeit in Wien. Von 2013 bis 2018 war sie Direktorin des Museum der Moderne Salzburg. Zuvor, von 2010 bis 2013, hatte sie die Position der Chefkuratorin für Medien- und Performancekunst am Museum of Modern Art in New York inne. Von 1988 bis 2007 war sie Gründungsdirektorin und leitende Kuratorin der Generali Foundation in Wien, deren Museumsneubau sie zu verantworten hat. Sie hat mehr als 150 monografische und thematische Ausstellungen in Europa und den Vereinigten Staaten kuratiert, ebenso viele Publikationen herausgegeben und zahlreiche Texte veröffentlicht. 2012 wurde Sabine Breitwieser mit dem Yoko Ono Lennon Courage Award for the Arts in New York ausgezeichnet. Sie ist ein Getty Scholar (2020/21) am Getty Research Institute in Los Angeles, ein Forschungsprogramm, das sie 2022 fortsetzen konnte. Breitwieser hat mehrfach mit VALIE EXPORT an Ausstellungen und Filmpräsentationen zusammengearbeitet und für die Generali Foundation sowie für das Museum of Modern Art in New York große Werkgruppen angekauft.