WE CARE. DO YOU?
Eine Ausstellung zum Thema Fürsorge und Kunstproduktion
Da künstlerische Arbeit als genialisches Produkt eines autonom lebenden Künstlers heute immer noch als Norm gilt, müssen Künstler*innen flexibel, mobil und möglichst bindungslos auftreten, um sichtbar zu sein. Sorgearbeit ist im Künstler*inberuf nicht vorgesehen und wird vom Kunstbetrieb schlichtweg ignoriert. Damit sind Künstler*innen mit Sorgeverantwortung in vielerlei Hinsicht diskriminiert.
Nicht nur der Mangel an familienfreundlichen Förderungen und Residenzprogrammen, sondern auch die Vorurteile des institutionellen wie kommerziellen Kunstbetriebs gegenüber Künstlerinnen, die Mutter werden, sind deutliche Beispiele für Verweigerung von Teilhabe. Ausdrucksvoller Beleg für die Problematik ist die Kinderlosigkeit von sieben der zehn weltweit erfolgreichsten Künstlerinnen. Für alle anderen gilt: Kinder zu haben und vor allem für diese zu sorgen, ist ein enormer Risikofaktor für eine erfolgreiche Künstlerinnenbiografie.
Künstlerinnen:
Ines Doleschal
Irena Jukić Pranjić
Magdalena Kallenberger
Rachel Kohn
Teresa Monfared & BeyondRe:Production*
Alice Münch
Christina Stark
Ellen Louise Weise
Konzept und Umsetzung: Ines Doleschal
Kuratorische Beratung: Dr. Katharina Koch
Zur Ausstellungseröffnung am Freitag, dem 6. Oktober, laden wir Sie herzlich ein.
17 Uhr
Begrüßung: Kerstin Ottersberg, Projektraum | Ines Doleschal
Einführende Worte: Dr. Katharina Koch, Kunsthistorikerin
18 Uhr
Bericht einer Mutter
Performance von Alice Münch
Auslobung des solidary:WE Atelierstipendiums an eine durch Care-Arbeit an den Wohnort gebundene Künstlerin
*BEYOND RE:Production – Mothering in the performing Arts ist ein Performatives Rechercheprojekt von Nora Elberfeld, Angela Kecinski, Hannah Kowalski, Sylvi Kretzschmar, Sarah Lasaki, Teresa Monfared, Liz Rech, Regina Rossi, Annika Scharm, Felizitas Stilleke und Lotte Dohmen