Music Women* Germany
Gründungsjahr: 2019 (Vereinsgründung 2020)
Gründungsimpuls: zu wenig Frauen in der männerdominierten Musikbranche
Ziele des Netzwerks: Gleichberechtigung, Diversität und Teilhabe für jeden Menschen aus der Musikbranche
Finanzierung: Förderung von Projekten, Mitgliedsbeiträge
Was ist erforderlich, um Geschlechtergerechtigkeit in Ihrem Wirkungsfeld zu fördern?
Dafür gibt es viele Ansätze: Aufklärung, Quoten, Allyship … Aber klar ist: Jemand muss anfangen, die Probleme beim Namen zu nennen und sie aktiv anzugehen. Wir halten z.B. Zahlen und Fakten für ein hervorragendes Mittel. So können wir mit handfesten Beweisen die Missstände aufzeigen und deutlich machen, welche Arbeit noch vor uns liegt.
Welche Impulse nehmen Sie in Ihrem Netzwerk wahr? Können Sie Themenschwerpunkte identifizieren, die aktuell an Bedeutung gewinnen?
Unser Netzwerk bekommt Impulse aus den verschiedensten Ecken der Musikbranche – aus der Wirtschaft, von der Bühne oder aus technischen Bereichen. Was uns im Moment alle eint, ist der Impuls in unserer Arbeit inklusiver zu denken und zu handeln. Es geht uns nicht nur um Frauen und eindeutig weiblich gelesene Personen. Wir möchten auch non-binäre und trans Personen in unser Wirken einbeziehen, da sie in allen Bereichen der Musikbranche derzeit zu kurz kommen. Das wollen wir ändern. Es geht uns um Wahrnehmung und Teilhabe. Wir wollen Möglichkeiten schaffen, als Expert*innen, ebenso wie als Einsteiger*innen von Beginn an dabei zu sein.
Wie hat sich Ihre Arbeit im Laufe der Jahre verändert?
Wir sind mit knapp vier Jahren noch ein sehr junges Netzwerk. Durch das starke Wachstum der Ländernetzwerke und den Zuspruch aus Politik und Gesellschaft verändert sich unsere Arbeitsweise gerade aktiv, was uns freut. Innerhalb der vergangenen zweieinhalb Jahre haben wir stark von der Digitalisierung profitiert und geben dies auch an unser Netzwerk zurück. Durch die verstärkte Nutzung von Videocalls ist das Music Women* Netzwerk in ganz Deutschland noch flexibler geworden und bereits heute partizipieren über 1200 Frauen*, weiblich identifizierende und nicht-binäre Personen in der Musikbranche von der Möglichkeit, über unsere Datenbank Sichtbarkeit zu erhalten und sich zu vernetzen.
Was sind die wichtigsten Erkenntnisse in Ihrer bisherigen Netzwerkarbeit?
Es gibt noch so viel zu tun und so viele Ideen umzusetzen! Dafür brauchen wir mehr Mitglieder, damit wir so viel Aktivismus wie möglich auf so vielen Schultern wie möglich verteilen können!
Vier Fragen an… bietet Netzwerken aus der Kultur- und Medienbranche regelmäßig die Gelegenheit sich vorzustellen. In unserer Datenbank sammeln sich mittlerweile 60 Netzwerke mit unterschiedlichen Arbeitsschwerpunkten und Ausrichtungen. Sie alle verbindet das Engagement, die Rahmenbedingungen für Frauen in der Branche zu verbessern.