SALOON Berlin
Gründungsjahr: 2012
Gründungsimpuls: Vernetzung und mehr Sichtbarkeit für sich als weiblich identifizierende Akteur*innen in der bildenden Kunstszene
Ziele des Netzwerks: Empowerment, Verbindung und Verstärkung der Sichtbarkeit der Mitglieder innerhalb der verschiedenen Städte sowie zwischen den verschiedenen SALOON-Städten, Events, Austauschprogramme
Finanzierung: Ehrenamtliche Arbeit, freiwillige Beiträge der Mitglieder
Was ist erforderlich, um Geschlechtergerechtigkeit in Ihrem Wirkungsfeld zu fördern?
- Eine Quote für die Leitungspositionen in den großen und gut finanzierten Kunst- und Kulturinstitutionen, um die gläserne Decke zu durchbrechen
- Dadurch (weibliche) Vorbilder schaffen
- Explizite Förderung von Frauen-Netzwerken und gegenseitiges “Hochziehen”
- Explizite Förderung von Softskills in Form von Workshops, Mentoring-Programmen (vergütet) und Fortbildungen
- Männliche Verbündete
- Umdenken der Elternschaft, dass 1. Kinder einer künstlerischen Karriere nicht im Weg stehen und 2. Väter auch aktive Elternteile sind
Welche Impulse nehmen Sie in Ihrem Netzwerk wahr? Können Sie Themenschwerpunkte identifizieren, die aktuell an Bedeutung gewinnen?
Unsere aktuellen Themenschwerpunkte sind
- Elternschaft und Karriere
- Finanzielle Bildung, Altersarmut
- Diversität
- Zugang schaffen zu Institutionen mit guten finanziellen Mitteln (und somit auch guten Honorarzahlungen)
Wie hat sich Ihre Arbeit im Laufe der Jahre verändert?
Der SALOON hat sich in den vergangenen elf Jahren von einem kleinen privaten Netzwerk in Berlin mit wenigen Mitgliedern zu einem internationalen Netzwerk in zwölf Städten innerhalb und außerhalb Europas entwickelt. Anfangs konzentrierte sich unsere Arbeit auf die Organisation interner Treffen wie Atelier- und Ausstellungsbesuche für Mitglieder. Mit dem Entschluss, den SALOON auch öffentlich in der Gesellschaft sichtbar zu machen, z.B. durch eine eigene Website, Social Media-Auftritte und öffentliche Veranstaltungen, steht nicht mehr nur die Vernetzung der Mitglieder untereinander, sondern deren Sichtbarkeit in der Gesellschaft stärker im Vordergrund. Das passiert nicht nur lokal, sondern auch international, durch gemeinsame online und offline Events mit SALOONs in anderen Städten.
Was sind die wichtigsten Erkenntnisse in Ihrer bisherigen Netzwerkarbeit?
Auch wenn unsere Gesellschaft in der vergangenen Dekade viele Anstrengungen unternommen hat, um Frauen und andere Minderheiten zu integrieren und als Akteur*innen sichtbarer zu machen, braucht es nach wie vor das SALOON Netzwerk. Wenn Frauen (oder sich als Frauen identifizierende Personen) unter sich sind, herrscht eine besondere Atmosphäre. Viele Frauen haben dieselben oder ähnliche Erfahrungen in einer patriarchalen weißen Gesellschaft gemacht. Das stärkt – unausgesprochen oder im aktiven Austausch über das Erlebte – die Verbundenheit und das Vertrauen zwischen den Mitgliedern, sowie das Selbstvertrauen jedes Mitglieds.
Vier Fragen an… bietet Netzwerken aus der Kultur- und Medienbranche regelmäßig die Gelegenheit sich vorzustellen. In unserer Datenbank sammeln sich mittlerweile 60 Netzwerke mit unterschiedlichen Arbeitsschwerpunkten und Ausrichtungen. Sie alle verbindet das Engagement, die Rahmenbedingungen für Frauen in der Branche zu verbessern.