Mein Name ist Christina Mrosek, ich bin Bühnenbildnerin und Ausstellungsgestalterin. Und: Teilnehmerin der 1. Runde des Mentoring-Programms. Ich für meinen Teil dachte ja, es wäre ein Telefonscherz, als Frau Dr. Cornelie Kunkat mich anrief, um mir zu sagen, dass ich ausgewählt wurde. War es dann aber glücklicherweise nicht.
Bei dem 1. Treffen habe ich dann gleich meinen Gender Pay Gap wissen wollen. Dieser liegt bei 35%. 35%! Ich hatte ja bereits eine Ahnung, dass meine männlichen Kollegen mehr verdienen als ich, hatte aber immer eine andere Erklärung dafür als den Gender Pay Gap. Sie waren bestimmt erfahrener, erfolgreicher oder irgendwie anders begründet mehr wert als ich. Aber diese Zahl zu hören hatte es in sich. Sie hat Fakten geschaffen. Das hat mich nachhaltig geschockt und wütend gemacht.
Wie der Zufall es wollte, hatte ich parallel zum Mentoring -Programm eine Theaterproduktion am Maxim-Gorki-Theater, die sich mit #metoo befasste und bestehende Rollenbilder in Frage stellte. Das war eine gute Möglichkeit mehr Wissen zu erlangen und meine Wut künstlerisch zu kanalisieren. Meine Erkenntnisse mündeten in mehr Engagement für meine beruflichen Ziele und haben dazu geführt, meinen Blick auf die systemische Ungleichheit zu schärfen und genauer zu hinterfragen. Viele feministische Autorinnen, wie Rebecca Solnit, Margarete Stokowski, Chimamanda Ngozi Adiche stehen mittlerweile in meinem Bücherregal und ich werde nicht müde für paritätische Verteilung zu streiten. Meiner Tochter zum Beispiel lese ich Bücher vor, die weibliche Hauptfiguren haben und ich achte auf meine Sprache.
Es ist mir sehr klar geworden, dass wir alle eine Verantwortung haben den Blick für eine gerechte Verteilung zu schärfen und den Weg dorthin zu ebnen. Daher: Vielen herzlichen Dank an die BKM und den Deutschen Kulturrat für dieses Mentoring Programm für Frauen. Wunderbar, dass es dieses Programm gibt und wunderbar, daran teilzunehmen. Die Zeit im Mentoring-Programm war eine intensive Zeit des Austauschs und des Sich- im- Klaren-Werdens über meine beruflichen Ziele. Dafür möchte ich mich sehr herzlich bei meiner Mentorin Prof. Dr. Ulrike Hentschel bedanken.
Vielen Dank liebe Frau Hentschel für diese intensiven, respektvollen und vertrauensvollen Gespräche. Dank Ihnen und Ihrem klaren, professionellen Blick, habe ich mich sehr gut beraten und betreut gefühlt. Sie haben mich ernst genommen und immer mit mir auf Augenhöhe gesprochen. Ich habe es als sehr empowernd empfunden mich mit Ihnen als Professorin und Frau mit viel Lebenserfahrung auszutauschen. Nach unseren Treffen war ich immer voller Tatendrang.
Ebenso inspirierend und ermutigend war der Austausch mit Euch anderen Mentees, Euch kennenzulernen, gemeinsam mit Euch Frauen feministische Themen zu teilen und uns gegenseitig zu bestärken.
Vielen herzlichen Dank an alle!
Den kommenden Mentees und Mentor*innen gratuliere ich sehr herzlich zur Teilnahme und wünsche Ihnen eine inspirierende Zeit als Tandem.