Women in Film and Television Germany
Gründungsjahr: 2005
Gründungsimpuls: Die Gründerinnen (u.a. Henriette Wollmann, Rochelle Grayson, Edith Forster, Alexandra Georgi) kannten die Arbeit von WIFT Vancouver und gründeten WIFT Germany nicht nur, um die Frauen in der deutschen Film- und Medienbrache miteinander zu vernetzen, sondern auch eine Anbindung an internationale Frauennetzwerke zu haben.
Ziele des Netzwerks: WIFT Germany ist Teil des globalen Netzwerks WIFT International mit ca. 20.000 Frauen weltweit. Unsere Mitglieder teilen Wissen, Erfahrungen, Kontakte und News aus der Branche ‒ lokal, bundesweit und international. Wir setzen uns ein für Frauen in allen Gewerken. Unser Hauptanliegen ist es, eine hierarchiefreie Plattform zu bieten, in der Frauen sichtbar werden, sich vernetzen und so neue Geschäftsbeziehungen entstehen können. Das gelingt uns durch Pitching Sessions, Networking Events, Panels und Distributionskooperationen. Unser Ziel ist die intersektionale Sichtbarkeit, die aktive Mitgestaltung der Branche und ein nachhaltiges Netzwerk in dem Frauen sich auf Augenhöhe begegnen.
Finanzierung: Mitgliedsbeiträge
Was ist erforderlich, um Geschlechtergerechtigkeit in Ihrem Wirkungsfeld zu fördern?
Die Film- und Medienbranche ist eine eher konservative und auf (finanzielle) Sicherheit bedachte Branche, in der Stoffe von Frauen immer noch nicht in dem Maße finanziert werden, wie die von Männern – das belegen zahlreichen Studien. Um das zu verändern, sind Frauen in Schlüsselpositionen und als Entscheiderinnen bei Sendern und Fördereinrichtungen genauso wichtig, wie Netzwerke und eine Quote.
Neben der Stoffentwicklung gilt es auch, menschengerechte Produktionsbedingungen in den Blick zu nehmen.
Welche Impulse nehmen Sie in Ihrem Netzwerk wahr? Können Sie Themenschwerpunkte identifizieren, die aktuell an Bedeutung gewinnen?
Nach der Corona-Pandemie mit ihren zahlreichen online-Angeboten nehmen wir aktuell eine große Lust auf den persönlichen Austausch wahr. Außerdem stellen wir fest, dass Gründerinnen der Boomer-Generation gerade von Frauen in ihren 30ern abgelöst werden, die durch ihr Studium, ihre Ausbildung und ihre Arbeit bereits exzellent vernetzt sind und ihre Netzwerke mit den WIFT-Kolleginnen teilen. Darüber hinaus stellen wir ein großes Interesse an internationalen Kontakten fest und das Bedürfnis nach neuen (intersektionalen) Erzähl- und Arbeitsstrukturen, geprägt von gegenseitiger Unterstützung und Wertschätzung.
Wie hat sich Ihre Arbeit im Laufe der Jahre verändert?
Nach einer Startphase als relativ kleiner Verein, wächst unser Netzwerk in den letzten 10 Jahren kontinuierlich, was sich positiv auf unsere Strukturen auswirkt: Seit 2015 finanzieren wir eine Stelle als Netzwerkkoordinatorin auf Minijobbasis durch Mitgliedsbeiträge. Durch die Anbindung des WIFT Germany-Vorstands an den WIFT International-Vorstand haben sich neue Kooperationsmöglichkeiten ergeben, von denen unsere Mitglieder profitieren (u.a. internationale Pitchings, internationale Screenings). Seit 2020 bieten wir mehrmals im Jahr Pitching-Veranstaltungen für Produzentinnen, Autorinnen, Regisseurinnen und Filmkomponistinnen an. Seit vier Jahren freuen wir uns außerdem über die Unterstützung der Berlinale bei unserem WIFT- Berlinale-Event und durften mehrfach die Geschäftsführerin der Berlinale, Mariëtte Rissenbeek, bei uns begrüßen.
Was sind die wichtigsten Erkenntnisse in Ihrer bisherigen Netzwerkarbeit?
Netzwerken ist ein „people‘s business“, lebt von den Kontakten der Mitglieder untereinander und entfaltet seine Kraft durch ihr Engagement. Als Vorstand hören wir auf die Wünsche unserer Mitglieder und bieten ihnen eine Plattform für eigene Netzwerk-Initiativen.
Weitere Informationen zu WIFT Germany finden Sie hier.
Vier Fragen an… bietet Netzwerken aus der Kultur- und Medienbranche regelmäßig die Gelegenheit sich vorzustellen. In unserer Datenbank sammeln sich mittlerweile 60 Netzwerke mit unterschiedlichen Arbeitsschwerpunkten und Ausrichtungen. Sie alle verbindet das Engagement, die Rahmenbedingungen für Frauen in der Branche zu verbessern.