das Netzwerk für Architektinnen, Innenarchitektinnen, Ingenieurinnen, Landschaftsarchitektinnen und Stadtplanerinnen
Gründungsjahr: 2004
Gründungsimpuls: Vernetzung und Stärkung von Architektinnen und Planerinnen
Ziele des Netzwerks: Sichtbarmachen des Berufsbildes von Architektinnen und Stadtplanerinnen, Aufbau von Kooperationen, Stärkung kleiner Frauenbüros, mehr Beteiligung von Frauen am öffentlichen Diskurs, Chancengerechtigkeit im Berufsleben
Wie sind Sie organisiert?
n-ails e.V. ist seit 2004 ein eingetragener Verein mit einem fünf-köpfigem Vorstand. Es werden regelmäßige Treffen veranstaltet: Beim Runden Tisch geht es um persönlichen Austausch und Netzwerken, im Forum um Information und Austausch zur Berufspolitik und Praxis. Die beiden Veranstaltungen finden im Wechsel alle zwei Monate statt. Einmal im Jahr wird innerhalb eines Forums zur Mitgliederversammlung eingeladen. Der Vorstand trifft sich ca. fünf Mal im Jahr.
Was sind die Methoden und Werkzeuge, um Geschlechtergerechtigkeit in der Architektur zu fördern?
- Sichtbarmachen von Architektinnen und Planerinnen durch Ausstellung ihrer Werke, Exkursionen, Vorträge, Fachkongresse sowie 2022 eine Publikation zu Women in Architecture in Berlin.
- Initiierung, Organisation von und Beteiligung an Veranstaltungen, wie 2018 das Symposium „Yes, we plan!“ im Rahmen der Ausstellung FRAU ARCHITEKT am Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt/M. oder das WIA Berlin 2021 Festival in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen und Initiativen der Baukultur.
- Berufspolitisches Engagement in den Gremien der Architektenkammer Berlin. Projektbezogene Zusammenarbeit mit der Architektenkammer Berlin und anderen Akteurinnen und Akteuren.
- „Netzwerke Vernetzen“ d.h. Kooperationen und Austausch mit anderen Planerinnen-Netzwerken in Deutschland und Europa.
Was sind die Erkenntnisse aus Ihrer kürzlich veröffentlichten Publikation Women in Architecture Berlin – Facetten weiblicher Baukultur?
Mit 30 beteiligten Akteurinnen und über 100 Veranstaltungen beim WIA Berlin 2021 Festival wurde das große Interesse und der Handlungsbedarf zum Thema Gleichstellung in der Baukultur deutlich. Das Festival diente als Plattform, um Planerinnen und ihre Themen und Werke im Bereich der Baukultur sichtbar zu machen. Die Publikation Women in Architecture Berlin – Facetten weiblicher Baukultur dokumentiert das Festival und erforscht Handlungsoptionen, befördert wichtige Diskurse und zeigt unbekannten Perspektiven auf. Auch zeigt sie mit der Bandbreite exemplarisch und erstmalig den Status quo zum Thema Gleichstellung in der deutschen Baukultur auf.
Insbesondere die gewonnen Erkenntnisse aus Zahlen, Daten und Fakten sollte man sich immer wieder vor Augen führen, überprüfen und aktualisieren. Wo sind Frauen noch zu wenig vertreten, welche Arbeiten leisten Frauen ohne öffentliche Wahrnehmung im Schatten ihrer männlichen Berufskollegen. Alle Akteurinnen und Akteure waren sich einig, dass das Festival ein wichtiger Impuls war, viel bewegt hat, aber dass es noch immer viel zu tun gibt! Die Zukunftsvision ist ein bundesweit etabliertes Festival für mehr Diversität in der Baukultur.
Wirken Sie in bestehende Strukturen und platzieren Sie dort Ihre Themen?
Die Zusammenarbeit auf institutioneller Ebene mit Kammern, Verbänden, Vereinen, ist in den letzten Jahren immer mehr in den Vordergrund gerückt und wurde insbesondere durch das WIA Festival zum entscheidenden Erfolgsfaktor.
n-ails engagiert sich mit sechs Frauen in der Vertreter(innen)versammlung der Architektenkammer Berlin, stellt seit sechs Jahren eine Frau im Vorstand der Kammer und einige n-ails Mitglieder sind in folgenden Ausschüssen aktiv: Aus- Fort- und Weiterbildung, Wettbewerb und Vergabe, Gesetze, Normen und Verordnungen, Haushalt und Rechnungsprüfung. Bereits vor 10 Jahren hat n-ails einen Arbeitskreis Gender initiiert und ist momentan mit drei Frauen im neuen Arbeitskreis Gleichstellung und Diversität vertreten.
Vier Fragen an… bietet Netzwerken aus der Kultur- und Medienbranche regelmäßig die Gelegenheit sich vorzustellen. In unserer Datenbank sammeln sich mittlerweile 60 Netzwerke mit unterschiedlichen Arbeitsschwerpunkten und Ausrichtungen. Sie alle verbindet das Engagement, die Rahmenbedingungen für Frauen in der Branche zu verbessern.