re:balance – Geschlechtergerechtigkeit in den Künsten
Geschlechtergerechtigkeit ist auch in den Künsten noch lange nicht erreicht, dies zeigt sich ganz konkret bei der Betrachtung des Gender Pay Gaps. Während dieser bei den Erwerbstätigen in Deutschland bei 18 % liegt, beträgt er im Kunst- und Kulturbereich 30%, in der Bildenden Kunst sogar bis zu 40 %. Auch der Kunstkompass, der jährlich die 100 weltweit gefragtesten Kunstschaffenden der Gegenwart listet, verzeichnet nur drei Künstlerinnen unter den ersten zehn Plätzen. Maßgeblich für die Wertung sind dabei unter anderem die Anzahl der Einzelausstellungen in international renommierten Museen oder auch Ehrungen durch Preise und Auszeichnungen.
Die Rudolf Augstein Stiftung will hier ansetzen und schreibt ein bundesweites Mentoring-Programm für ambitionierte Kunstschaffende (alle Frauen, trans, inter und nichtbinäre Menschen) aller Sparten aus. Das Programm re:balance soll die Künstlerinnen in ihrer Karriere unterstützen und einen Entwicklungssprung befördern. Über sechs Monate werden die Mentees von renommierten Mentorinnen und Mentoren begleitet und gemeinsam arbeiten die Tandems an individuellen beruflichen Fragestellungen. Zusätzlich soll ein Workshop-Wochenende Strategien für den Umgang mit geschlechtsbezogenen Hürden vermitteln und durch die Bearbeitung von Themen wie Selbstorganisation, Antragswesen, Verhandlungsgeschick und der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zur Professionalisierung beitragen.
Das Programm startet im März 2023 mit einer Auftaktveranstaltung in Hamburg und endet im September. Die Teilnahme ist kostenfrei und die Übernachtungs- und Reisekosten innerhalb Deutschlands werden für bis zu drei Tandemtreffen und die Präsenztermine in der Gruppe übernommen. Der Bewerbungsschluss für die erste Förderrunde ist der 22. Januar 2023. Alle weiteren Informationen zu den Auswahlkriterien und zur Bewerbung finden Sie hier.
Anne Lisa Martin