Frauenmuseum Berlin
Gründungsjahr: 1995
Gründungsimpuls: größere Sichtbarkeit von Frauen in der Stadtgeschichte Berlins, seit 2007 liegt der Fokus auf der Präsentation von bildenden Künstlerinnen
Ziele des Netzwerks: Ziel der Arbeit ist es, professionell in Berlin arbeitenden Künstlerinnen ein Forum zu bieten, deren Vernetzung zu fördern und durch Ausstellungen von zeitgenössischen Positionen eine interessierte Öffentlichkeit sowie die Presse und Galerien auf Künstlerinnen aufmerksam zu machen.
Finanzierung: Mitgliedsbeiträge und projektbezogene Förderungen
Was ist erforderlich, um Geschlechtergerechtigkeit in Ihrem Wirkungsfeld zu fördern?
Staatliche Museen und vergleichbare Einrichtungen in Deutschland wie z.B. die Universitäten müssen Künstlerinnen recherchieren und wissenschaftlich bearbeiten, damit ihre Namen bekannt werden und auch in Schulbücher, d.h. in die Allgemeinbildung eingehen.
Bei Ankäufen in allen staatlichen und städtischen steuerfinanzierten Institutionen sollten mindestens zu 50 Prozent Künstlerinnen berücksichtigt werden, wenn man den Gender Gap in den nächsten 50 Jahren allmählich schließen möchte, besser noch wären 70 Prozent.
Care-Aufgaben dürfen nicht an den Frauen/Künstlerinnen hängen bleiben, damit sie die gleichen Chancen haben, sich ihrer Karriere zu widmen.
Welche Impulse nehmen Sie in Ihrem Netzwerk wahr? Können Sie Themenschwerpunkte identifizieren, die aktuell an Bedeutung gewinnen?
Wir brauchen Kooperationen, um unsere themenbezogenen Ausstellungen entwickeln und zeigen zu können. Dabei benötigen wir auch finanzielle Unterstützung für die Durchführung der entwickelten Projekte und suchen deshalb nach Fördermöglichkeiten.
Wir sind Mitglied im Netzwerk freier Berliner Projekträume und –initiativen und haben dort eine ständige Vertreterin, die uns darüber informiert, was das Netzwerk politisch auf den Weg bringt und erkämpft.
Die Verzahnung von Kunst und politischen Aktionen (z.B. die Teilnahme an Aktionen von fair share! Sichtbarkeit für Künstlerinnen) ist uns wichtig geworden.
Wir kämpfen dafür, dass unsere Arbeit nicht nur ideell, sondern auch monetär honoriert wird.
Als Berliner Netzwerk wollen wir unseren Radius vergrößern und auch Ausstellungen außerhalb Berlins akquirieren.
Wie hat sich Ihre Arbeit im Laufe der Jahre verändert?
Das Bewusstsein, dass wir uns als Künstlerinnen besser und stärker positionieren müssen, hat zugenommen. Vielen Künstlerinnen ist klar geworden, dass sie in der Gemeinschaft viel mehr erreichen können, aber auch eigenen Einsatz in die gemeinsamen Projekte investieren müssen.
Da der Arbeitsumfang durch unseren wachsenden Bekanntheitsgrad immer weiter zunimmt, wäre eine institutionelle Förderung sehr hilfreich, um eine halbe Stelle für die Koordinationsarbeit finanzieren zu können. Bisher läuft die gesamte Netzwerkarbeit ehrenamtlich.
Was sind die wichtigsten Erkenntnisse in Ihrer bisherigen Netzwerkarbeit?
Unsere Mitglieder bringen unterschiedliche Fähigkeiten ins Netzwerk ein und diese nutzen wir für das gemeinsame Weiterkommen.
Künstlerinnen brauchen den Austausch untereinander sowohl für die künstlerische Arbeit als auch für die solidarische Unterstützung. Im Netzwerk sind wir stärker als als Individualkünstlerinnen!
Die Sichtbarkeit des Vereins und damit der Künstlerinnenschaft im Allgemeinen, kann nur mit immer wiederkehrender Präsenz (Ausstellungen, andere Veranstaltungen) und einem unermüdlichen Netzwerken geschafft werden.
Weitere Informationen zum Frauenmuseum Berlin finden Sie hier.
Vier Fragen an… bietet Netzwerken aus der Kultur- und Medienbranche regelmäßig die Gelegenheit sich vorzustellen. In unserer Datenbank sammeln sich mittlerweile 60 Netzwerke mit unterschiedlichen Arbeitsschwerpunkten und Ausrichtungen. Sie alle verbindet das Engagement, die Rahmenbedingungen für Frauen in der Branche zu verbessern.