Der im letzten Jahr veröffentlichte Datenreport zur wirtschaftlichen und sozialen Lage im Arbeitsmarkt Kultur „Baustelle Geschlechtergerechtigkeit“ gibt einen Überblick über Einkommen in Kultur- und Medienberufen. Die Publikation gibt Aufschluss über Lohnlücken in unterschiedlichen Berufsgruppen im Kultursektor in Abhängigkeit von unterschiedlichen Beschäftigungsverhältnissen.
Auszug aus „Baustelle Geschlechtergerechtigkeit“:
Gender-Pay-Gap bei Sozialversicherungspflichtigen im Kulturbereich (S. 202f)
- Der Gender-Pay-Gap für alle sozialversicherungspflichtig Beschäftigten liegt bei 13 %. In neun Kultur-Berufsgruppen, also der Mehrheit, ist der Gender-Pay-Gap höher als bei allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. In sechs Kultur-Berufsgruppen liegt er unter dem Wert aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten.
- Die Spreizung mit Blick auf den Gender-Pay-Gap reicht im Jahr 2018 von 34 % im Produkt- und Industriedesign zu 3 % in der Berufsgruppe Museumstechnik und -management. Im Jahr 2022 ist nach wie vor die Berufsgruppe Produkt- und Industriedesign mit 28 % Spitzenreiter beim Gender-Pay-Gap und in der Museumstechnik und -management verdienen Frauen mehr als Männer, der Gender-Pay-Gap liegt bei -3 %.
- Tendenziell ist der Gender-Pay-Gap in jenen Berufsgruppen größer, in denen ein höheres Durchschnittseinkommen erreicht wird. Eine Ausnahme davon bildet der Gender-Pay-Gap in der Berufsgruppe Kunsthandwerk Glas- und Keramikgestaltung. Hier wird nur ein geringes Durchschnittseinkommen erzielt und der Gender-Pay-Gap ist vergleichsweise hoch. Genau umgekehrt sieht es in der Berufsgruppe Museumstechnik und -management aus. Hier wird der geringste Gender-Pay-Gap ausgewiesen, das Durchschnittseinkommen bewegt sich in den höheren Verdienstgruppen.
Gabriele Schulz, Olaf Zimmermann
Baustelle Geschlechtergerechtigkeit
Datenreport zur wirtschaftlichen und sozialen Lage im Arbeitsmarkt Kultur
ISBN 978-3-947308-36-1, 236 Seiten, 22,80 Euro